In diesem Jahr werden wieder Grußkarten bei den 10-Minuten-Andachten verteilt. Sie sollen an die kurze Zeit der Stille mitten im Alltag erinnern. Sie können aber auch Gelegenheit sein, im Advent eine alte Tradition wieder aufzunehmen und Adventspost zu schreiben.

Im Zeitalter von Emails und sozialen Netzwerken sind handgeschriebene Briefe eine Seltenheit geworden. Ein handgeschriebener Brief, bei Kerzenschein und einer Tasse Tee geschrieben, lädt ein, über sich und sein Leben nachzudenken und einem anderen Menschen etwas davon mitzuteilen. Wie wertvoll ist es doch, wenn ein Mensch einem anderen anvertraut, was ihn freut, worunter er gerade leidet oder was ihn beschäftigt! Wie wertvoll ist es auch für einen selbst, wenn man sich die Zeit nimmt, sich darüber Gedanken zu machen und nicht einfach darüber hinwegzuleben! Man kommt zu sich selbst.

Und man kann sich öffnen für Gottes Botschaft, die uns nur dann erreichen kann, wenn wir zur Ruhe kommen.

Adventspost erinnert auch an die Botschaft, die Gott vor 2000 Jahren "geschickt" hat. Damals waren es die Engel, die die Botschaft von der Geburt Jesu den Menschen brachten. "Fürchtet euch nicht! Denn euch ist heute der Heiland geboren."

Gott ist in unsere Welt gekommen, um unser Leben zu teilen. Er ist Mensch geworden, damit unsere Welt menschlicher werden kann.

Auch wir können Boten dieser guten Nachricht sein - durch ein gutes Wort für einen anderen Menschen, durch einen vielleicht ganz unerwarteten Adventsgruß. Wir können uns gegenseitig an das erinnern, dass Gott uns nahe ist.

Pfarrerin Dorothea Herbst